Kläranlage Meran: Erweiterung steht kurz vor dem Abschluss
Die Arbeiten zur Erweiterung der Kläranlage Meran, welche die Reinigungskapazität von derzeit 364.000 auf 619.000 Einwohnergleichwerte bringen werden, haben die Endphase erreicht.
Fertiggestellt ist der Bau der anaeroben Hochlastanlage, der die Industrieabwässer einer Vorbehandlung unterzieht, bevor sie zusammen mit den häuslichen Abwässern zu den darauffolgenden Reinigungsphasen weitergeleitet werden. Die neue Anlage besteht aus zwei 14,5 Meter hohen Anaerobreaktoren mit einem Durchmesser von 9,3 Metern und einem Volumen von 1.100 Kubikmetern und aus zwei Rezirkulationstanks von 13 Kubikmetern Volumen.
Um das gesamte Biogas zu nutzen, das durch die Wiedergewinnung des in den Industrieabwässern enthaltenen energetischen Potentials erzeugt wird, wurde die Blockheizkraftwerksabteilung erneuert. Die 3 Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von je 320 kW wurden nämlich durch 3 Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von je 600 kW ersetzt.
Fertiggestellt wurde auch die Verlegung des Sammlers von 5,5 km Länge, der die Abwässer der Firma Forst in die bestehende Rohrleitung einleitet, welche die Firma Zipperle an die Kläranlage Meran anschließt. Der Sammler wurde entlang des Fahrradweges bis zum Zusammenfluss von Passer und Etsch verlegt; dort wurde er am MEBO-Viadukt aufgehängt. Bei der Marlinger Brücke kehrt er in den Flussdamm auf der orographisch linken Seite zurück und verläuft parallel zur Bahnlinie bis zur Querung derselben beim Fernheizwerk, wo er in den bestehenden Sammler Firma Zipperle-Kläranlage einmündet. Die Verlegung des Sammlers wurde von mehreren Arbeitsmannschaften gleichzeitig vorgenommen, um die Wiedereröffnung des Fahrradweges im Frühling zu ermöglichen und die teilweise Sperrung der MEBO zu begrenzen.
In den nächsten Monaten sollen die neuen Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen werden und gleichzeitig werden die Funktionsprüfungen der installierten Maschinenausrüstung vorgenommen. Die anaerobe Hochlastanlage soll schrittweise in Betrieb genommen werden.
Der Ausbau der Anlage wird es gestatten, den neuen, in den letzten Jahren aufgetauchten Bedürfnissen des bedienten Gebietes gerecht zu werden, die Führung der Kläranlage zu optimieren und die Anlage in energetischer Hinsicht unabhängig zu machen. Denn sobald die Anlage hochgefahren sein wird, wird die jährliche Stromerzeugung schätzungsweise von ca. 4.000 MWh (im Jahr 2023) auf ca. 6.200 MWh (Projektziel) ansteigen.